Es war Eng…

Bis auf den Besuch des Southside-Festivals 2005, einem Konzert von Mia und Megadeth im LKA und ein paar SWR3-Openairs, wo ich nie in den vordersten Reihen war, war ich bisher vor allem auf christlichen Konzerten. Umso größer war die Spannung wie es denn mit 15.499 anderen Leuten in der ausverkauften Schleyerhalle auf der Es Wird Eng-Tour der Ärzte denn so wird. Im Vorfeld hab ich gehört, dass es vor der Bühne extrem eng wäre, der Tanzstil sehr heftig,…

Vorher/Nachher
Wir wollten in den Bereich direkt vor der Bühne. Deshalb haben wir beschlossen, ab 16 Uhr anstehen zu wollen. Im Nachhinein glaube ich, dass es 17 Uhr auch noch getan hätte. Als dann um 18:30 (oder so) die Türen geöffnet wurden war das Gedrücke doch ungewohnt stark. Drin angekommen schnell die Jacke an der Garderobe abgegeben, nochmal auf’s Klo und dann rein in den Innenraum der Halle. Der war in drei Teile eingeteilt: Den Teil vor der Bühne machte etwa ein Viertel aus, der Platz dahinter etwa ein drittel der Hallenfläche, und der Platz dahinter den Rest. Vorne angekommen haben wir noch bis kurz nach 8 gewartet, dann den drei Lichttechnikern die für die Verfolger zuständig waren beim erklimmen der Strickleiter zugejubelt. Vor beginn des Konzerts war die Bühne mit nem schwarzen Vorhang auf dem ein weises Ärzte-Logo drauf war zugehängt. Nach weiteren 5 Minuten warten fing das Konzert mit Himmelblau an. Nach ein paar Takten fiel dann der Vorhang und die Bühne mit den zwei Gwendoline-Puppen links und rechts wurde sichtbar.
Nach dem Konzert wurde “Wir sind die Lustigsten” noch eingespielt und die Halle lehrte sich. Wir mussten dann erstmal was trinken, anstehen um unsere Jacken wieder abzuholen und dann ging es auf den Heimweg.

Vor der Bühne
Vor Konzertbeginn hielten wir uns an der hinteren absperrung im vorderen Bereich auf. Da konnte man sich ausruhen und an das Absperrgitter lehnen. Wenn wir wolen hätten wäre es wohl auch möglich gewesen ejtzt nochmal rauszugehen und was zu trinken zu kaufen und auf’s Klo zu gehn. Man hat wohl wenn man das wollte einen Zettel bekommen mit dem man wieder in diesen Platz vor der Bühne reingekommen wäre.
Entgegen meiner Befürchtungen konnten wir uns nach Konzertbeginn dann eigentlich ganz einfach weiter “vorarbeiten”. Bis in die 5. Reihe gings so ganz gut. Da hab ich mich allerdings nicht lange aufgehalten, schließlich wollte ich einen (Achtung: Insider) beliebten Gesellschaftstanz tanzen. Das war dann auch eigentlich gut machbar. Bis auf ein paar ausnahmen wo leute mit deutlich zuviel Alk intus meinten abgehen zu müssen war der Tanzstile allgemein eigentlich recht friedlich – und das gedrücke gut aushaldbar. Da würd ich eigentlich sagen, dass es auf der CRN (Yeah – in 11 Tagen geht’s los!) oder ORN bei bestimmten Bands deutlich heftiger zur Sache geht.

Tontechnik
Da kann ich nur Sagen: Hut Ab! Ich war zwischendurch in der circa 5. Besucherreihe, aber dank eines Near-Fills, das an der Fronttrus direkt über mir praktisch senkrecht herunter strahlte hatte ich das gefühl, praktisch keinen “Bühnensound” abzubekommen . Außerdem fand ich die Lautstärke sehr angenehm. Als vor Beginn des Konzerts geschrien und gepfiffen wurde war es für meine Ohren heftiger als während des Konzerts – was allerdings auch an der unangenehmen Tonlage der Pfiffe lag.

Lichttechnik
Erstmal: Da hing schon gut Zeug rum! LED-Wände, drei große Flachbildschirme, eine Unmenge an Moving-Heads und Stroboskoben, die rund 15 Quader mit den 5*5 Strahlern und nicht zu vergessen, die drei Verfolger, die an der Fronttrus hingen und dort von drei Lichtlern Hand den drei Ärzten nachgeführt wurden, damit die immer im rechten Licht standen. Und eigentlich wurde auch einiges geboten. Die verschiedenen Traversen mit dem Showmaterial wurden oftmals auf und abgefahren (vielleicht auch mal von vorne nach hinten und zurück – da bin ich mir grad nicht mehr sicher…) um es den jeweiligen Szenen anzupassen. Aber irgendwie hatte ich mehr erwartet. Vom Material her kann eine Owener Rocknacht da zwar nicht mithalten, aber von dem, was die Beleuchter aus dem Material rausholen muss ich sagen, dass die besser sind.

Bühnentechniker
Jeder der drei Ärzte hatte mindestens einen Bühnentechniker, eventuell auch mehr, hab nicht genau mitgezählt. Dass trotzdem das Konzert mindestens 4-5 Mal unterbrochen wurde weil irgendwas am Gitarrensound oder so nicht gepasst hat fand ich dann doch schwach. Ich dachte, dass die jetzt allein in dieser Tour schon 7 Shows gemacht haben und noch knapp 20 spielen werden… Da erwarte ich eigentlich von “Profis” was anderes…

Show
Okay, die war wirklich ausgezeichnet. Da merkt amn einfach, dass man es mit Profis zu tun hat. Bela ist einfach als Standschlagzeuger nicht nur hinter seinem Schlagzeug, sondern läuft bei am Anfang und Ende von einigen Songs auch so auf der Bühne rum und sucht den Kontakt zum Publikum. Alle Ärzte verstanden sich nicht nur an ihrem “Standartinstrument”, sondern bei einigen Songs wechselten sie auch durch. So war Farin nicht nur an der Gitarre, sondern auch an nem Mini-Keyboard, am Bass und am Schlagzeug zu sehen, Bela spielte auch mal Gitarre und Rod (beim “1/2 Lovesong”) ne 12-Satige Akkustik-Gitarre, mal ne E-Gitarre und auch ab und zu Keyboard. Und ich wage auch zu behaupten, dass 99% von dem was aus dem Lautsprecher kam live gespielt wurde. Nur ein paar Elektronische Liedanfänge (unter anderem von “Lasse redn”) kamen vom Band…
Sehr toll waren auch die Textlichen Variationen der Songs. Was (vor allem) Farin und Bela da auf der Bühne schaffen mehr oder weniger spontan neu an texten zu entwickeln hat echt was!
Edit2: Und noch zur Songauswahl: Es wurden wohl knapp 40 Songs gespielt – und das praktisch aus allen Epochen der Bandgeschichte. Dass es auch einen Wunschsong gab fand ich ganz lustig – und kurmm nehmen kann mans den Ärzetn wohl auch nicht, wenn sie dann doch nicht jeden Song aus ihrem Reportoir kennen… Zwei Songs haben mir zwar gefehlt (Elke, Hurra), aber das sei Verziehen.

Choreographien mit dem Publikum
Nuja, die mag ich einfach nicht. Egal ob man sich bei Crushead’s “Reason to Jump”oder bei “Unrockbar” bei den Ärzten – ich finds nervig auf nem Konzert vorgeschrieben zu bekommen, wie ich mich bewegen soll. Gerade bei der Bridge von “Unrockbar” hätte ich gerne mal nett getanzt. Aber es war hald bis zum Refrain hinsetzen verordnet (Was aber dafür witzig gemacht wurde: “Die hässlichen dürfen jetzt stehen bleiben”)…
Machen die Bands das eigentlich absichtlich bei den Liedern bei denen es sonst extrem heftig abgehen würde aus angst, dass sich das Publikum sonst was antut?

Alles in Allem war es ein wirklich netter Abend und die 30€ (ja, ich habe meine Karte gleich nach VVK-Start gekauft und habe nicht zu den unglücklichen gezählt, die drei Wochen nach VVK-Start an den Offiziellen Stellen keine Karten mehr bekamen und sie sich für 70€ bei E-Bay kaufen mussten) waren dafür voll okay.

Am Schluss noch ein Link zu nem Artikel von nem richtigen Journalisten: http://www.esslinger-zeitung.de/lokal/kultur/schaufenster/Artikel1352173.cfm

EDIT: Und hier noch einer: http://www.stuttgarter-zeitung.de/stz/page/detail.php/1574959

(Dieser ganze Beitrag ist in mehreren Teilen entstanden – und ist deshalb vielleicht nicht ganz so toll strukturiert. Aber so isses nunmal.)

EDIT2: Hier noch nen Link von nem anderen Blogger: http://ulfsheizung.wordpress.com/2007/11/25/es-wird-eng/

3 Gedanken zu „Es war Eng…“

  1. jaja, das konzert war wohl nett – das waren die kollegen von satis & fy – große touringcompany und die machen nette jobs.

    genaue anzahl waren wohl 80 wackler, die led-dinger standen shcon bei live-earth…

    hab die infos aus erster hand, denn meine azubis haben den aufbau in der westfalenhalle beobachtet im rahmen der berufsschule…

    ach ja – und ich weiß, wo auch in kürze noch plasmas auf der bühne stehen werden… 😉

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