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I Know I’m Not Alone

Ja, das Greenbelt Festival ist inzwischen ein halbes Jahr her und ich habs leider bisher nicht geschafft hier drüber zu schreiben. Immer wieder bekomme ich lust dazu – aber so ein ausführlicher Überblick braucht so lang – und davor drück ich mich. Deshalb gibt es heute ein kleines Häppchen Greenbelt…

Ich bin vor ein paar Tagen als ich in der Wikipedia den englischen Greenbelt-Artikel durchlas über die Bands gestoßen die dort aufgetreten sind. Unter ihnen war auch Michael Franti. Raggae gehört zwar nicht zu meinen bevorzugten Musikstilen (weswegen ich ihm als er Freitags auf der Mainstage gespielt hat auch nicht besonders lang zugehört hab) – Michael Franti hat mich aber auch nicht in erster Linie wegen seiner Musik, sondern wegen seines Films I Know I’m Not Alone der Samstag Abends in der Arena gezeigt wurde fasziniert.

Michael will 2004 selbst erleben wie es den Menschen im Krieg im Irak geht, also setzt er sich in einen Flieger, fliegt nach Bagdad und unterhält sich dort mit ganz normalen leuten die in dieser Situation leben: Familien, Ärzte, Musiker, Soldaten. Mit denen redet er – und sing ihnen sein Lied: Habibi – “bester Freund”. Doch – und jetzt wird der Film auch gerade für jetzt interessant – er zieht weiter ins Westjordenland und zeigt wie die Menschen dort leben 2004 gelebt haben.

Seit diesem Samstag Abend hab ich ihn nicht mehr gesehen – das muss ich glaub mal wieder tun. Wahrscheinlich einfach auf Google Video, denn da kann man den ganzen Film ganz legal anschauen:

EDIT: Inzwischen bei Youtube:

Zweiter Flevo-Tag

Am nächsten Morgen ging ich direkt nach dem Frühstück wieder ins Bett. Ich hatte in der Nacht nicht gut geschlafen – und Mammuth sollten zwischen ein und zwei Uhr am frühen Samstag Morgen spielen. Weil ich nicht damit gerechnet hatte dass ich so lange schlafe (und auch, weil er mir jetzt nicht besonders wichtig war) verschlief ich praktisch die Show von Tim Hughes. Bis ich endlich soweit war um zur Stage zu gehen, kamen mir nur noch Menschenmassen entgegen. Allerdings habe ich nicht alles verpasst, denn auch vom Zeltplatz aus war gut zu hören, dass er viele Worshipsongs spielte, die zur Zeit auch in der Jugend meiner Gemeinde oft gesungen werden.

Auf dem Festivalgelände angekommen gehe ich zum SubYard-Zelt, denn nur dort scheint es jetzt live-Musik zu geben. Laut Zeitplan sollten dort jetzt „Stairs to nowhere“ spielen…

Dort angekommen finde ich eine englische Rockband mit original Pilzkopf-Gitarristen, der seinen Fuß kaum vom WahWah runterbekommzt und einer Sängerin, die ihrer Akku-Gitarre so klingen lässt, als würde sie Jack Johnson persönlich sein. Die Mischung stimmt – es rockt – und es ist wirklich gut. So gut, dass neben mit plötzlich der Sänger der Gentlemen auftaucht, barfüßig mittanzt und am Ende auch Lautstark zugaben fordert. Als der Moderator dann die Band abmoderiert höre meine ich zwar zu erkennen, dass er einen Bandnamen sagt (mein (nicht vorhandenes) Holländisch reicht gerade dazu mit gutem willen vielleicht die ein oder andere ausgehängte Festivalregel zu verstehen), aber das war nicht „Stairs to Nowhere“. Zum Glück hab ich einen Fachkundigen Engländer neben mir, der mir mitteilen kann, dass das Philippa Hanna war. Die reihenfolge im Zelt hat sich wohl wegen irgendwelcher verschobenen Flüge geändert..

Danach bleibe ich im SubYard-Zelt. Munich und LPG spielen – ich fand beide gut – und kaufte mir von beiden CD’s. Beide machen Musik die irgendwo im Indie-bereich anzusiedeln ist. Bei Munich gabs auch manchmal weibliche Vocals zu den Sons, bei LPG war die Sammlung von alten Keyboards/Synthies denen der Keyboarder Soundsentlockte schon allein beeindruckend…

Dann waren Lingby dran. Die erste deutsche Band die ich auf dem Flevo sehe. Sie sind zu dritt uf der Bühne (Drums + Macbook, Keys + Trompete & Posaune über eine Loopstation + Gitarre, Gitarre + Gesang) und schauen aus, als ob sie versuchen wollen JumboJet in nem Bad-Taste-Contest zu schlagen. Musikalisch gefallen sie mir sehr gut. Durch die Loopmaschine wird da ein ganzer Bläserchor aufgebaut und in einem Intro durfte auch eine alte Winnetou Hörspielkasette nicht fehlen. Außerdem hab ich davor noch kein Konzert erlebt, bei dem (zumindest beim Intro eines Lieds) das Publikum beinahe geschlossen Kniebeugen machte. Auch hier muss ich mich gleich mit CD’s eindecken. Dem Pulli des Sängers zufolge kommen sie aus NRW (“Jugend trainiert für Olympia in NRW”) – hoffentlich schaffen sie es auch mal in den Süden…

Fireflight und Stellar Kart spar ich mir und mach mir lieber was zu essen und stärke mich für später. Als ich wieder zum Festivalgelände komme meine ich Stryper von der Mainstage zu hören. Dort angekommen sehe ich Tourniquet die beinahe so wie das Original „To Hell With The Devil“ zum besten geben. Wenn ich deren Sänger richtig verstanden hab spielt zur Zeit ja auch ein Ex-Stryper-Mitglied bei ihnen – oder doch nicht? Das weis doch sicherlich jemand…

Bevor Salvador loslegten kam noch eine (tägliche) Comedyeinlage über die Videowand: „Flievomen“. Ein Superheld mit rotem Cape, der auf Zuruf angeannt kommt. Am Donner rettere er einen Regenurm vor dem Überfahren werden, am Freitag füllte er einem Sandelnden Kind den Eimer Wasser wieder neu und für Samstag konnte ich beobachten, dass bei den Duschcontainern gefilmt wurde. Ich bin mal gespannt was da wohl passiert.

Salvador hatten das Publikkum von anfang an im Griff und machten richtig guten Latin-Rock. Arrangements passten, die Musiker glänzten bei Soli – es hat alles gepasst. Riesenluftballons (circa 1m durchmesser) und Softfrisbees flogen durch die Luft (bis sie es dann doch zu oft bei den Securities im Graben gelandet waren und diese keine Lust mehr zum zurückwerfen hatten) – und es wurde getanzt. Ich bin trotzdem nach einer halben Stunde gegangen- schließlich wollte ich noch einen platz im SubYard-Zelt bekommen. Aber noch ein Satz zu den Securities: Ich hab schon lange kein Konzert mehr erlebt, bei dem sie so wenig zu tun hatten. Keine Stagediver die (weil es verboten ist) runter geholt werden mussten, und beim Einlass immer nur die Bitte sein Armband zu zeigen.

Auf der SubYard-Bühne spielten Deutronomium und erfreuten die Niederländischen Metalfans. Aber im Zelt waren auch schon viele Leute, die sich für Project86 einen Platz freihalten wolltn. Das bekamen dann Mammuth zu spüren, die ihren ersten Gig in den Niederlanden spielten. Für sie war es nicht einfach in kontakt mit dem Publikum zu kommen, das eigentlich nur wartete, aber sie gaben alles und spielten eine Hammer Show. Es waren Songs von allen CD’s u hören – und zwischendurch auch immer wieder ansagen von was die Lieder handelten aber Mammuth waren auch die erste Band auf dem Festival, die dem Publikum nachdenkliche Gedanken mitgab, denn Christen haben auch eine verantwortung wahrzunehmen. Nach dem Konzert unterhielt ich mich mit Tom Liesch (dem Veranstalter des Solidfestivals) und Daniel (Sänger von Mammuth) noch bis drei Uhr über alles Mögliche: Gesangstechnik beim Schreien (wichtig ist der einsatz der Bauchmuskulatur wie beim klassischen Gesang), Festivals, Veranstalter, Vegetarismus, Ethik,… Auf dem Weg zurück ins Bett schossen mir dann Fragen durch den Kopf. Warum ist Mammuth die einzig mir bekannte christliche Band, die Fair trade T-Shirts verkauft. Sollten das nicht möglichst alle machen um für eine gerechtere Welt zu sorgen? Aber vielleicht sollte ich einfach erstmal bei mir anfangen und mir selbst Gedanken drüber machen welche Klamotten ich trage – und warum… Dass ich am nächsten Morgen im Buch „Handschlag mit dem Teufel“ über den Völkermord in Ruanda weitergelesen habe, hat mich noch mehr gezeigt wie ungerecht diese Welt ist… Ich bin mal auf’s Greenbeltfestival nächstes Wochenende gespannt, ich glaube, dass ich auf deren Webseite gelesen habe, dass es dort z.B. nur Fairtrade Cafe gibt. Vielleicht gibt es ja dort auch den ein oder anderen Workshop oder Vortrag der thematisch in diese Richtung geht. Hier auf dem Flevo findet doch das meiste Niederländisch statt. Ich habe zwar als ich mein Ticket abgeholt habe auch einen Zettel mit Informationen über englischsprachige Veranstaltungen bekommen, aber nachdem ich einmal drüber geschaut habe hab ich ihn dann weggelegt und beschlossen mich hier vor allem der Musik zu widmen…

Urlaub – ich komme!

Ab morgen mittag bin ich unterwegs. Im guten alten, roten T4 Multivan, der auch als Schlafmöglichkeit dient gehts zuerst nach Wilden um dort schon mal die Songs für eine Hochzeit am Ende des Monats durchzuspielen, dann zum Flevo, dann zu Lee Abbey einmal große Schwester aholen, mit ihr dann zum Greenbelt und danach zurück ins FürImmerScharnhausenLand um für die Hochzeit wieder rechtzeitig da zu sein.

Wenn alles klappt, werd ich (mit hilfe meines tollen kleinen Helfers) vom Flevofestival täglich für SOUND7.DE berichten was ich so erlebt habe…

Eigentlich hatte ich mir schon im Herbst vorgenommen, mal als Helfer beim Flevo dabei zu sein, um etwas von der Logistik eines so großen Festivals mitzubekommen. Bram von »MUYM« hat mir das mal vorgeschlagen – und da ich hier in Deutschland beim WorkCamp des Himmelfahrt-Festivals ja schonmal dabei war, wäre das die nächste Steigerung gewesen… Die Webseite erleichterte das nicht gerade, denn die Englische Version leidet im Vergleich zur Niederländischen sehr an Magersucht. Mit Hilfe des Google-Translators hab ich noch vor Monaten versucht, mich als Medewerker anzumelden. Leider ohne Erfolg, denn man musste eine holländische Bankverbindung angeben, die ich nicht hatte und auf meine E-Mails wurde nicht reagiert. Egal, jetzt freue mich über dieses nette Festival in Holland für SOUND7.DE berichten zu dürfen.

Doch bisher hatte ich viel anderes zu tun, was ich deshalb bis jetzt über das »Flevo« weiß, kommt vor allem von Wilfried Rauscher, dem Organisator des »Balinger Rockfestivals«. Mit ihm habe ich mich beim Open Skys über das »Flevo« unterhalten und von ihm erfahren, dass er auch mit einigen Jugendlichen dort sein wird und dass das neue Gelände dort mit See usw. doch sehr toll sein soll.

Große Namen
stehten auf der Homepage des Flevofestivals – und ich hoffe, dass die Künstler, die ich sehen will, trotzdem alle eine möglichst lange Zeit auf der Bühne haben.

Viele Künstler hab ich mir erstmal aber nicht vorgenommen, Donnerstags will mal schauen, ob die Holländer auch in Holland zu »MUYM« Party machen oder ob sie auf der CRN nur versuchen, Deutschland über den Bekanntheitsgrad von »MUYM« in Holland hinwegzutäuschen – schließlich spielen die Jungs gefüllt zwei Drittel ihrer Shows in Deutschland – und maximal ein Viertel in den Niederlanden ;-). Außerdem muss ich unbedingt»Sixpence NTR«. »Joy Electric« und »The Gentlemen« sehen, die (nicht nur mich) beim »Balinger Rockfestival« so sehr begeisterten (Danke Wilfried!).

Freitag werde ich auf jeden Fall die ganzen neuen Songs von »Mammuth« live erleben – und am Samstag stehen Claas, »Frühstück«,» MxPx« und »Rivelino«, der letztes Jahr beim Rock on the Rock meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat und der auch mal in Deutschland zu sehen sein sollte, auf der Liste. Glücklicherweise spielen einige Bands auch mehrmals – und so wird´s dann hoffentlich nicht zu eng in meinem Zeitplan.

Falls von Seiten der SOUND7.DE-Leser irgendwelche Vorschläge da sind, welche der vielen Bands ich denn unbedingt anschauen sollte, um über ihren Gig etwas schreiben zu können, freue ich mich über Vorschläge und Insidertips im Forum.

Jetzt geht’s ins Bett, weil morgen muss ich noch fertig packen. Gute Nacht!

Die Fähre ist gebucht

Warum ist es nicht schon mitte/ende Juli? Wegen mir kann der Sommerurlaub starten! Hab gerade die Fähre nach England gebucht: Dünkirchen -> Dover 18.08.2008 06.01 Uhr und Dover -> Dünkirchen 27.08.2008 02.00 Uhr. So müsste es reichen vom Flevo zur Fähre, von der Fähre zu Lee Abbey, von Lee Abbey zum Greenbelt, vom Greenbelt zur Fähre, von der Fähre zur Hochzeit. Ich freu mich auf den Freizeitstress 😉